Bei der Biobank werden Blut- und Stuhlproben des UKSH aufbereitet, gelagert und an die anderen Teilprojekte für ihre Analysen ausgegeben. Zusammen mit den Bioproben werden einige personenbezogene Daten wie Alter, Geschlecht, Diagnose oder Informationen zum Krankheitsverlauf in einer separaten Datenbank der Studienzentrale gespeichert. Alle Daten werden nach den gültigen Datenschutzbestimmungen verschlüsselt gespeichert und nur in dieser Form im Forschungsprojekt verwendet.

Zu OUTLIVE gehört auch eine eigene Datenzentrale, die die vielen medizinischen Daten und persönlichen Angaben der Studienteilnehmenden sichtet und verwaltet. Diese werden von hier aus an die Teilprojekte weitergegeben, damit diese ihre Forschungsfragen beantworten können.

Projekt 3 geht der Frage nach, ob die Ernährung das biologische Alter und damit die Zellfitness beeinflussen kann. An künstlichen Därmen im Reagenzglas (Organoid) werden die Folgen ernährungsbedingter Stoffwechselauffälligkeiten untersucht. Anschließend werden diese Daten mit den Erkenntnissen der anderen Teilprojekte kombiniert, um auch die Auswirkungen des biologischen Alters auf das Rückfallrisikos bei Darmkrebs miteinzuschließen.

Projekt 4 konzentriert sich auf die Messung methylierter DNA im Blutplasma zur Erkennung von Tumoren. DNA Methylierung ist ein wichtiger Mechanismus zur Regulierung von Genen. Außerdem untersucht das Projekt die Gesamtheit der DNA aus Bakterien (Mikrobiom) im Magen-Darm-Trakt. Ziel ist es, durch die Analyse von DNA im Blutplasma und Veränderungen des Mikrobioms in Stuhlproben von Patienten zu identifizieren, die auf einen Tumor hinweisen könnten.

Dieses Projekt sucht ähnlich wie das von Herrn Sültmann nach kleinsten genetischen Bestandteilen von Krebs in einer Blutprobe. Dabei konzentrieren sich beide Projekte auf unterschiedliche Marker der DNA des Tumors, damit in Kombination eine Art genetischer Fingerabdruck des Krebstumors erstellt werden kann.

Dieses Projekt im Verbund hat zum Ziel, Proteine im Blut aufzuspüren, die einen frühen Krankheitsrückfall anzeigen. Krebserkrankungen entwickeln sich in der Regel durch tumorerzeugende Proteine, die über eine spezielle Anwendung, die Massenspektrometrie, nachgewiesen werden können.

Hier werden alle Biomarker aus mehreren Projekten in einen großen Datensatz zusammen gefügt und um weitere Informationen aus der Studienzentrale ergänzt. Dieser Datensatz wird mit Hilfe „künstlicher Intelligenz“ (KI) ausgewertet, um die Biomarker als Frühwarnsystem in der Krebsvorsorge einsetzen zu können. Das Besondere ist, dass hier mehrere molekulare Ebenen miteinander kombiniert werden.

Innerhalb des Projektes werden bei Hahn-Schickard mikrofluidische Methoden erforscht, welche die Etablierung der Liquid Biopsy in routinemäßige Präventionsprogramme ermöglichen sollen. Junge Patientinnen und Patienten profitieren von dem Mikrofluidik-Ansatz, da die Liquid Biopsy Analyse durch ein kleines Point-of-Care-Gerät bequem in einer Praxis vor Ort durchgeführt werden kann, anstatt in teilweise weit entfernten Kliniken.

In diesem Teilprojekt wird der Einfluss der Ernährung auf die Darmgesundheit untersucht. Dafür wird die Ernährung auf den individuellen Stoffwechsel angepasst und mit Hilfe eines app-basierten Ernährungsprogrammes getrackt. Hier werden auch Proben bei Darmspiegelungen entnommen und im Labor bei Teilprojekt 3 untersucht. Ziel ist, herauszufinden, ob das biologische Alter des Darms positiv durch die Ernährung beeinflusst werden kann.

Für die Ernährungsintervention entwickelt das Unternehmen Perfood GmbH eine Gesundheitsanwendung in Form einer App und einem “Wearable”, um Gesundheitsdaten direkt auslesen und auswerten zu können.